Zweiter Abschied von Nala
- Barbara S-D
- 9. Dez. 2023
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 10. Dez. 2023
Nach der zweiten vergeblichen Suche nach Nala unter schwierigen Wetterverhältnissen, nämlich wegen heftigen Dauerregens und kalten Herbstwetters, mussten wir uns leider zum zweiten Mal verabschieden und wegen des angekündigten Schneefalls die Suche nach ihr abbrechen. Viele Gedanken gingen mir durch den Kopf, ob sie wohl in der Kälte bei Schnee und Frost überleben kann; ob sie sich vor Füchsen oder Luchsen verstecken kann; ob sie einen Menschen finden kann, der es gut mit ihr meint? Der Gedanke, dass sie vielleicht nicht mehr am Leben ist, fällt mir schwer. In der Hoffnung von ihr im Sommer 2024 zu hören, fuhren wir schweren Herzens weg vom Fedaja Pass.
Amsterdam
Als Camperneulinge hörten wir im vergangenen Jahr vom Obelink Campingbedarf in Winterswijk, Holland, welcher unser nächstes Ziel war. Ich hatte mir das riesige Areal der Verkaufsfläche viel größer vorgestellt. Deshalb änderten wir unsere Reise in Richtung Amsterdam. Die Stadt ist jung, quirlig, international und im Zentrum muss man sich sehr schnell auf den vielfältigen Verkehr von Tram, Autos und Fahrrädern konzentrieren, weil sich die Straßen- und Wegeführungen ununterbrochen kreuzen oder queren.
Super ist, dass überall Englisch gesprochen wird und man sich damit problemlos verständigen kann. Das Besondere an der Lage der Stadt ist, dass sie von Grachten umgeben ist. Dieses Bild haben schon viele Kunstmaler auf ihren Leinwänden festgehalten. Erstaunlich ist auch bei einer Grachtenfahrt das technische Können der Kapitäne, die das recht breite Schiff mit wenigen Zentimern Abstand zwischen den Brückenpfeilern der Schiffspassage hindurchmanövrieren; immer mit einer ordentlichen Portion Gelassenheit.
Eine Grachtenfahrt ist für jeden Touristen ein unbedingtes "Muss".
Die Stimmung ist wundervoll, plötzlich ist mehr Zeit da, weil man von da aus die Details wahrnimmt und wie alles um uns herum mit ruhendem Auge vorüberzieht.
Bunt ist es auch in der Stadt, im Zentrum, mit vielen Blumenmärkten, auf denen man eine unermessliche Auswahl an Blumenzwiebeln entdecken kann. In der Nähe der Oper war ein Stand, an dem wir richtig leckere selbst zubereitete Frites aßen und entdeckten danach ein gemütliches kleines Cafe "Beagels und Beans". Von mir bekamen sie als Gesamtbewertung 5 Sterne, da es frisches leckeres Essen und...
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... gute Getränke gab und das Gesamtambiente samt Musik zum Wohlfühlen war.
Ein zweites "Muss" ist das Genießen eines original "Dutch Pancake". Ihr solltet nur abwarten, bis ihr Lust auf etwas Süßes bekommt. Wir waren bei "Dutch Pancake Masters". Ich aß den Pfannkuchen auf klassische Art zubereitet, mit Zimt, Zucker , Apfel und Sahne; Reiner dagegen würzig mit Schinken und Käse. In Amsterdam selbst ist es sehr schwierig ohne Reservierung einen Stellplatz zu finden. Dies läuft auch alles digital ab. Deshalb muss man auf Vororte ausweichen und in dem Fall sollte man mobil sein. Um Amsterdam zu erkunden und einiges zu besichtigen, braucht man mindestens eine Woche Zeit.
Am besten ist es, wenn man einige Higlights bucht, sich diese dann vornimmt und anschaut. Wenn man gut zu Fuß ist, und Amsterdam erkunden möchte, bietet sich das Amsterdam Ticket für Tram, Bus, Metro und Fähre an. Das 48-Stunden Ticket z.B. gibt es schon für 15 €, was richtig günstig ist, wenn man die Stadt mobil erkunden möchte. Mögliche Aktivitäten sind: Das Rijks- oder Van Gogh-Museum besuchen, eine Grachtenfahrt unternehmen, durch den Vondelpark schlendern, holländische Leckereien probieren, in das "Jordaan" Viertel schlendern, das als eines der schönsten Viertel Amsterdams gilt. Man kann schöne Innenhöfe entdecken, verzierte Fassaden und Fenster, nette Cafes & Restauraunts oder kleine Geschäfte.
Haarlem
Wenn man der überlaufenen Innenstadt von Amsterdam den Rücken kehren möchte, ist Haarlem mit seinen pittoresken Gassen in der Altstadt genau das Richtige. Die Einheimischen schwören auf die überraschenden Boutiquen in den Gouden Straatjes
(Goldenen Sträßchen). Es gibt auch öffentlich zugängliche Innenhöfe.
Der älteste stammt aus dem Jahre 1395.
Wir sind allerdings aus einem besonderen Grund nach Haarlem gefahren, um zum "Corrie ten Boomhuis", dem Elternhaus und Geburtshaus von Corrie ten Boom und ihrer Geschwister zu gehen. Ich bekam von einer Freundin vor langen Jahren die Biographie über Corrie ten Boom mit dem Titel "Gottes fröhliche Dienerin " geschenkt. Diese Lebensgeschichte hat mich ganz besonders berührt. Die Familie Ten Boom bot während des Zweiten Weltkriegs in ihrem Haus in der Barteljorisstraat in Haarlem ihren jüdischen Mitbürgern Schutz, in dem sie diese im Haus vor der Gestapo während der deutschen Besatzung versteckte. Es gibt auch einen Film darüber: "Die Zuflucht."
In Corries Zimmer wurde dafür vor der Wand und einem Wandschrank eine zweite Wand errichtet, so dass ein Hohlraum entstand, der bis zu sieben Personen aufnehmen konnte. Man sollte wissen, dass jeder, der "Juden" half, verhaftet, ins Gefängnis gebracht oder ins Konzentrationslager kommen konnte. Davor hatten viele Angst, jedoch nicht so die Familie Ten Boom, die wegen ihres Glaubens an "Jesus Christus" sich als Teil des Volkes Israel verstand und seit 100 Jahren für Israel betete; d.h., seit Generationen für den Frieden Jerusalems betete. Dieser Segen Gottes lag seit 100 Jahren auf der Familie und brach mit der Verhaftung im Jahr 1944 ab. Das Ten Boom Haus ist heute ein Museum, das zum Teil im ursprünglichen 40-er Jahre Stil eingerichtet ist. Die Führung durch das Haus war sehr einfühlsam und professionell gestaltet. Insbesondere berührte mich die Botschaft, die von Corrie selbst stammt, die ja selbst dem Tod entrann und in die Freiheit entlassen wurde. Sie versprach ihrer Schwester Betsie, die im Konzentrationslager starb, dass sie in der Welt von Jesus Christus erzählen würde. Sie las in der Bibel in Johannes 7,37. Ich bin durstig... Ich bin durstig nach Vergebung, nach Kraft. Das fehlt mir, aber Jesus ist die Antwort. Ich lege meine schwache Hand in die starke Hand Gottes. Dies hat sie gelebt und mit der Hoffung, dass das Beste noch kommt, Diese Ermutigung wurde uns bei der Führung im Ten Boom Haus zugesprochen, denn "das Beste kommt noch".
Bilder von Haarlem hier über diesen Link
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